Gedanken aus dem Leben des Max Schönfeld…

Wer ich bin und was mich in Bezug auf meiner Behinderung umtreibt


Wer bin ich eigentlich? Das klingt wie eine Frage aus dem Ethik Unterricht mit der sich wohl viele von Ihnen beschäftigen mussten. Keine Angst, so philosophisch wird es heute nicht.
Ich beginne stattdessen mal mit ein paar Basics.
Ich bin Max Schönfeld, 24 Jahre alt und komme aus Wiesbaden. Ich interessiere mich für Politik, bin reiselustig und treffe mich gerne mit Freunden. Auch noch spannend ist, dass ich auf Grund meiner Spastischen Zerebralparese, im Rollstuhl sitze. 
Wie dieser Umstand mein Leben verändert, kann ich nicht sagen, da ich nicht weiß, wie ich mich ohne diese Spastik entwickelt hätte. Es kann sein, dass ich ohne sie den Friedensnobelpreis bekommen hätte. Es kann aber auch sein, dass ich wegen Mord im Gefängnis säße.
Eine weitere Frage, die erfahrungsgemäß Menschen ohne Behinderung immer wieder kommt, wenn sie mit Gehandikapten zu tun haben, ist „wie sollen wir damit umgehen.“ Ich würde mir ein Umgang wünschen, der „normal“ ist. Der nicht mit Berührungsängsten belegt ist und wo bei Unklarheiten, nachgefragt wird.
Übrigens finde ich in diesem Zusammenhang spannend, dass immer wieder darüber geredet wird, wie Menschen ohne Behinderung mit Menschen mit Behinderung umgehen sollen. Aber nie umgekehrt. Wichtig finde ich jedenfalls, dass alle an Inklusion Beteiligten, egal ob mit oder ohne Behinderung ihre mentalen Barrieren abbauen.
Durch umweltbedingte Barrieren werden Menschen mit Behinderung dabei eingeschränkt inklusiv an gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Durch diese Einschränkung sieht man sie meine Meinung nach weniger in der Öffentlichkeit. Und dadurch ist der Fokus darauf, dass die umweltbedingten Barrieren Menschen mit Behinderung an der Teilhabe hindern in der Gesellschaft meine Ansicht nach geringer. Ich komme zu diesem Standpunkt, weil es, wenn man Menschen mit Behinderung weniger in der Öffentlichkeit sieht, auch weniger Berührungspunkte zum Rest der Gesellschaft gibt. Dies führt dazu, dass die Umwelt bedingten Barrieren von diesem Rest häufig nicht als problematisch bemerkt und daher zögerlich beseitigt werden. 
Ich wünsche mir, dass für Barrieren egal welcher Art pragmatischer Lösungen gesucht werden und diese nicht durch Bedenken höher getürmt werden.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein frohes neues Jahr und bleiben Sie gesund.

Herzlichst
Ihr Max Schönfeld
Der Artikel ist unter Mitarbeit von Gunn Eva Uhl entstanden 



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