Jörg Hanika ist kaufmännischer Leiter der Kaiser Biobäckerei, in der die von Barrierefrei starten unterstützte Jessika Enkirch nach ihrer Ausbildung zur Bäckereifachverkäuferin mit viel Freude tätig ist.

Welche Bedeutung hat Inklusion für die Kaiser Biobäckerei und wir wird sie dort im Alltag gelebt? 

Die Kaiser Biobäckerei folgt seit vielen Jahren dem Selbstverständnis, auch „Schule und Lebensschule“ zu sein. Da sind natürlich Integration, Inklusion und Berufsausbildung generell keine Fremdworte.  Wir haben Jessika über viele Jahre begleitet, zuerst mit dem Ziel, sie ins Berufsleben überhaupt zu führen. Am Ende konnte sie erfolgreich die Ausbildung abschließen – ein großer Erfolg für auch für uns.
Natürlich bedeutete Jessika für einige von uns ein Mehr an Betreuung, Aufmerksamkeit und Nähe, aber auch Teilnahme an ihren Entwicklungsschritten, ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Freude, „dabei zu sein“.


Inwiefern profitiert Ihr Unternehmen von gelungener Inklusion?

Schule und Lebensschule – da heißt eben auch, dass wir selbst lernen. Wir lernen den Umgang mit Menschen, die vielleicht etwas mehr Hilfe in Anspruch nehmen. Wir lernen, die Vielfalt der Kolleginnen und Kollegen wahrzunehmen. Wir lernen, uns mit Ihnen zu freuen und ihren Beitrag  an unserer täglichen Arbeit wertzuschätzen. 

Welche Chancen bietet Inklusion  - und welche Herausforderungen?

Die Chancen liegen sicher darin, mit der Vielfalt der Menschen zu arbeiten und davon zu profitieren. Nicht nur für uns selbst, sondern nicht zuletzt auch für unsere Kunden, die das erwarten dürfen. Aber auch jeder Einzelne von uns, der sich auch mal über den üblichen 
Rahmen hinaus engagiert, wächst mit den Herausforderungen und Aufgaben, die auf ihn oder sie zukommen. Wie oft habe ich schon gehört, dass Mitarbeiter gesagt haben: „Ja, deshalb mach ich das hier. Das war es wert!“.
Herausforderungen? Na klar, die gibt es auch. Das Unternehmen muss den Rahmen und die Freiräume schaffen und zulassen, dass wir uns engagieren. Denn ohne Mitarbeiter, die sich an solchen Projekten mit Herzblut beteiligen, geht es nicht.

Weshalb liegt es der Kaiser Biobäckerei am Herzen, das Jubiläums-Event von Barrierefrei starten am 24. August auf dem Gelände der Handwerkskammer zu unterstützen?

Wir haben die Ansprechpartner bei Barrierefrei starten, allen voran Frau Uhl und Herrn Reichert, immer so kennengelernt, dass wir gemeinsame Ziele und Wege gesucht haben. Manchmal auch außerhalb der üblichen Vorgehensweisen und immer getragen von dem Ziel,  etwas für unsere gemeinsamen „Klienten“ zu erreichen. Beeindruckt hat uns dabei auch immer, dass wir Inklusion in ein Unternehmen nie als Selbstzweck verstanden haben, sondern eine Win-Win-Situation auch für das Unternehmen suchen. 
Da war es eine Selbstverständlichkeit, auch beim Jubiläumsevent dabei sein zu dürfen.
Und – schauen wir mal, was sich so daraus ergibt.