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Rainer Volland unterstützt „Barrierefrei Starten“ als Kuratoriumsvorsitzender |
Im Gespräch mit… Rainer Volland
Was sind Ihrer Erfahrung nach die größten Stolpersteine hinsichtlich der Inklusion beim Übergang vom Schulleben in den Arbeitsalltag?
Wenn wir von Inklusion reden, wird oftmals so getan, als ob das Rad neu erfunden werden muss. Nein, Inklusion ist nicht neu. Dass jeder Mensch ganz natürlich dazu gehört - egal, wie er aussieht, woher er kommt oder ob er eine Behinderung hat-, ist eine gesamtgesellschaftliche Haltung. Wo fängt denn bitte eine Behinderung an? Allen Menschen ein selbstbestimmtes Leben oder die selbstbestimmte Teilhabe von Menschen mit Behinderung zu gewähren, ist eine Selbstverpflichtung für Jeden, der selbst frei und demokratisch leben will.
Einerseits gibt es übergeordnetes Denken, was Menschen mit Behinderung die Chancen erschwert, individuell von gelebten Gesetzen geführt ans gleiche Ziel zu kommen wie Menschen ohne Behinderung: Ich denke hier an Schubladendenken und reines Controlling-Denken.
Und andererseits ist ein weiterer Stolperstein der Glaube, dass es in einem engen sozialen Netz keine Lücken gibt - oder dass allein, weil es ein Gesetz gibt, alle Menschen gleich sind.
Beides stimmt nicht. Wir haben festgestellt, dass Menschen mit Behinderung sehr wohl in der Lage sind, normale Berufsabschlüsse zu erreichen. Sie brauchen aber eine individuelle Begleitung, um die Barrieren des Alltaglebens zu umschiffen und schrittweise Selbstbewusstsein zu erlangen. Diese besondere Begleitung wird nicht durch das soziale Netz aufgefangen
– hier finanziert keiner. Dieses Defizit fängt nur der Verein Barrierefrei Starten auf.
Welche Unterstützung wünschen Sie sich als Kuratoriumsvorsitzender von „Barrierefrei Starten“ seitens Dritter, um Inklusion selbstverständlicher werden zu lassen?
Das Hauptziel eines Kuratoriumsvorsitzenden ist es, das Kernziel des Vereins mit seinem besonderen Ansatz der Begleitung finanziell zu unterstützen. Meine Mitstreiterinnen und Mitstreiter im Kuratorium und ich sind in Gesellschaft und Politik engagiert und wir wünschen uns, viele weitere Mitstreiter zu finden, die mit uns die gesamtgesellschaftliche Haltung „Inklusion“ leben und sich mit uns dafür einsetzen.